Gestern stand ich zum ersten Mal vor einem Rothko. Im Kunstmuseum Basel habe ich gestern zum ersten Mal ein Gemälde von Mark Rothko gesehen – in Rosa, Violett und Weiß. Das Bild hat mich überrascht: durch seine Größe, seine Präsenz, seine fast körperliche Wirkung. Es war nicht nur ein Gemälde, sondern ein Raum, in den man hineingezogen wird. Daneben hing ein weiteres Werk, tiefschwarz, ebenso monumental – und gerade in diesem Kontrast wurde spürbar, wie weit Rothkos Ausdrucksraum reicht. Rothko selbst hat seine Werke nie als bloße Bilder verstanden. Sie sollten keine Illustrationen sein, sondern Begegnungen – existenzielle Erfahrungen. Vor einem seiner großformatigen Leinwände zu stehen bedeutet, in eine Stille einzutreten, die fast körperlich spürbar ist. Mein erster Impuls war, diese Begegnung zu teilen, wie früher. Damals, als die Verbindung aus Andeutungen und Kunst bestand. Ein kurzer Gedanke an eine Nachricht, ein Post, ein Zeichen. Aber ich hielt inne. Denn was würde es mi...
Ein leiser Blick auf Kunst und Gefühl