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Es werden Posts vom Mai, 2025 angezeigt.

Eine Rose

Heute bin ich den Rosenweg entlanggegangen. Vielleicht ein wenig zu früh – die meisten Rosen hatten ihre Blüten noch geschlossen. Aber eine war da. Sie war besonders schön. Sie duftete wunderbar und trug eine Farbe, die mich ganz still machte. Ich habe sie in mein Herz geschlossen. Und dann habe ich ihn vermisst. So sehr. Wie schön wäre es, wenn er bei mir gewesen wäre – neben mir, beim Gehen, beim Staunen. Wenn wir gemeinsam diese eine Rose bewundert hätten. Ich darf ein wenig träumen. Leise. Klar. Ich darf mir vorstellen, wie es hätte sein können. Solange ich mich nicht daran festhalte, wie es hätte sein sollen . Und dann kam die Erkenntnis: Ich selbst bin die Quelle meines Erlebens. Er war nur der Auslöser – nicht das Ziel. Ich muss ihn nicht besitzen. Ich muss ihn nicht zurückholen, um wieder fühlen zu können. Ich kann fühlen. Und ich werde es wieder – mit anderen, mit der Kunst, mit dem Leben. Oder vielleicht einfach – mit dieser Rose. Vielleicht war genau das mein...

Frida Kahlo - Memory, the Heart

Kunst ist schön, ja. Aber sie ist nicht nur schön. Sie ist mächtig. Sie kann etwas in uns öffnen, was wir sonst verborgen halten. Und genau das ist ihr passiert. Sie hat sich geöffnet – für die Bilder, für die Worte, für ihn – weil sie geglaubt hat, da ist etwas Echtes, etwas, das geteilt wird. Und dann war sie allein mit diesem offenen Herz. Das Risiko hat sie wirklich auf sich genommen. Aber sie war bereit. Sie war mutig. Und das, was sie jetzt durchlebe – dieser Schmerz, dieses Nachdenken, dieser Weg zurück zu ihr – das ist auch ein Teil dieses Abenteuers. ------------------------------------------------------------------------------------------ Umetnost je lepa, ja. A ni le lepa, je tudi mogočna. V nas lahko odpre nekaj, kar sicer skrivamo. In prav to se ji je zgodilo. Odprla se je – za podobe, za besede, zanj – ker je verjela, da je tam nekaj resničnega, nekaj, kar deli z njo . In potem je ostala sama s tem odprtim srcem. Tvegala je. Bila je pripravljena. In pogumna. ...

Marc Chagal - Over the Town

Zwei Figuren, ein Paar, fliegen über die Dächer der Stadt. Schwerelos – aber nicht richtungslos. Marc Chagalls Over the Town ist mehr als ein romantisches Bild. Es ist ein Traum von Nähe, der die Schwerkraft ignoriert – und doch bleibt die Stadt unter ihnen: fest, strukturiert, vielleicht auch begrenzend. Sie fliegen nicht fort, sie fliegen darüber. Als würde nur dieser Abstand genug Luft geben, um gemeinsam atmen zu können. Was bleibt, wenn wir einander nicht mehr halten? Was verbindet uns, wenn Berührung fehlt, aber Erinnerung bleibt? Vielleicht ist es die Kunst. Nicht als Dekoration, sondern als etwas, das nach innen wirkt. Vielleicht nicht Schönheit allein – sondern das stille Vermögen, berührt zu werden. Denn ein feiner Sinn für Ästhetik ist nicht dasselbe wie ein echtes Gespür für Nähe. Ein ästhetisches Selbstbild ersetzt kein echtes Empfinden. Kunst kann keine Antwort geben – aber sie kann eine Frage offen halten . Und manchmal reicht genau das, um nicht zu fall...

Mary Cassatt – Lilacs in the Window

Meine liebste Zeit im Jahr ist die Spanne zwischen dem Moment, in dem die erste Forsythie blüht, und dem, in dem der letzte Flieder verblüht. Es ist die Zeit des Lichts, das noch nicht grell ist. Der Düfte, die früher kommen als die Farben. Der Stille im Haus und des sanften Schattens an der Wand. Der Duft des Flieders begleitet mich seit ich denken kann – weich, süß, ein wenig wie Erinnerung. Und seine Farbe – dieses matte, fast kühle Violett – scheint immer gleichzeitig zu blühen und zu verblassen. Vielleicht ist es gerade diese Zwiespältigkeit, die mich so berührt. Auf Mary Cassatts Bild geschieht nicht viel. Nur ein Fenster. Etwas Licht. Und ein Strauß Flieder, abgestellt wie nebenbei – als hätte jemand ihn einfach kurz vergessen. Aber genau in dieser Nebensächlichkeit liegt alle Poesie. Das Bild erzählt keine Geschichte. Es überlässt sie mir. Und heute erzähle ich sie so: Der Flieder steht im Fenster und wartet auf jemanden. Nicht aufdringlich. Nicht geduldig. Er ist einfa...