Heute bin ich den Rosenweg entlanggegangen. Vielleicht ein wenig zu früh – die meisten Rosen hatten ihre Blüten noch geschlossen. Aber eine war da. Sie war besonders schön. Sie duftete wunderbar und trug eine Farbe, die mich ganz still machte. Ich habe sie in mein Herz geschlossen. Und dann habe ich ihn vermisst. So sehr. Wie schön wäre es, wenn er bei mir gewesen wäre – neben mir, beim Gehen, beim Staunen. Wenn wir gemeinsam diese eine Rose bewundert hätten. Ich darf ein wenig träumen. Leise. Klar. Ich darf mir vorstellen, wie es hätte sein können. Solange ich mich nicht daran festhalte, wie es hätte sein sollen . Und dann kam die Erkenntnis: Ich selbst bin die Quelle meines Erlebens. Er war nur der Auslöser – nicht das Ziel. Ich muss ihn nicht besitzen. Ich muss ihn nicht zurückholen, um wieder fühlen zu können. Ich kann fühlen. Und ich werde es wieder – mit anderen, mit der Kunst, mit dem Leben. Oder vielleicht einfach – mit dieser Rose. Vielleicht war genau das mein...
Ein leiser Blick auf Kunst und Gefühl